Bobby 2                 bobby

 

Sein vollständiger Name ist Little Bobby Mckee und er war das zweite Fohlen aus Donna, das ich ausgebildet habe. Er wurde von mir selbst angeritten.  Das behaupten viele von sich, aber in meinem Fall stimmt es wirklich. Er ist das beste Beispiel dafür, dass eine falsche Erwartungshaltung nie zum Ziel führen kann. Bernd Hackl schreibt in seinem Buch "Reiten im Sinne des Pferdes": "Sei Dir immer bewußt, dass dein Pferd dich prüft, ob du sein Vertrauen hast oder nicht." Vom ersten Aufsteigen an hatte ich immer das Gefühl, gleich passiert was. Und so widersetzte er sich, wartete praktisch immer auf den nächsten Fehler, den ich machte. Und ich tat ihm den Gefallen. Ich konnte mich nicht konsequent genug durchsetzen und ich kam nie in eine Führungsposition. Er fühlte sich nicht geborgen bei mir und fasste deshalb auch kein Vertrauen zu mir. 

Kurzum: Ich war in einer Sackgasse, hatte angefangen zu kämpfen. Und zwar gegen ihn. Als ich merkte, dass er bei fremden Reitern immer besser lief als bei mir, erfolgte bei mir ein Umdenken. Ich stellte ihn eine Weile auf die Weide und fing wieder ganz von vorne an. Da war er aber schon 8 Jahre alt. Ich verfeinerte meine Hilfen, ging aber auf seine Eskapaden mit größerer Konsequenz ein, um sofort wieder zu loben. So fanden wir zueinander.

Ich kann heute mit dem Snafflebit und Gerte ohne Sporen weich in Anlehnung mit Aufrichtung Schulterherein und Travers reiten; er beherrscht aber auch einhändig im Bit geritten alle Übungen des Westernreitens. Er ist ein richtiges Verlasspferd geworden. Momentan dreht er mit einer Reitanfängerin seine Runden auf dem Platz und hat so als Renter mit 24 Jahren (geb. 1997) auch noch seine Aufgabe.