MIt dem Kauf meines ersten Pferdes begann nach kurzer Zeit der Einstieg in den Turniersport (1981), damals wirklich auch in den untersten Klassen mit Amateuren bestückt. Eine Schleife oder den Fuchsschwanz heimzubringen war das größte. Nach dem Umstieg zum Dressurreiten setzte ich meine sog. "Turnierkarriere" fort. Es stellte sich aber schnell heraus, dass je mehr Erfolge ich hatte und in der LK höher kam, die Luft immer dünner wurde. Ich fand, die Ergebnisse waren mäßig, trotz 40 Schleifen. Nach dem Wechsel zum Westernreiten musste ich  erst mal etwas Zügelunabhängigkeit erarbeiten, bevor ich da 1991 ins Turnierreiten einstieg. Auch da sammelte ich 80 Schleifen. Aber nach knapp 25 Jahren in verschiedensten Reitweisen und Turnierdisziplinen fand ich keinen Gefallen mehr. Ich fand meine Erfüllung in anderen Dingen.

Vor allem durch 9 Jahre Leitung Westernplatz auf Pferd International habe ich einige Gänsehautmomente erlebt, die mir mehr in Erinnerung geblieben sind, als alle Platzierungen zusammen. Ich fand es plötzlich vergänglich, sich mit anderen zu messen, es gibt ja nur die Leistung in der einen Prüfung wieder, der Abstand zum Nächstplatzierten, eine Note, einen Score, mehr nicht. Wenn Du auf einem Pferd sitzt, das nur einen Halsring trägt, und rechts und links neben Dir gehen vier Pferde voll Speed Richtung Ausgang durch. Und du kannst Dein Pferd durchparieren und reitest in Ruhe im Schritt raus, solche Momente trägst Du für immer in Deinem Herzen.

Ich war Schleifensammler, nun bin ich Momentensammler