Pferde gibt es seit Jahrtausenden. Die Pferdezucht hat sich quer über alle Rassen verändert; nicht nur in der Vielfalt, sondern auch in der Qualität. Gangqualität und Exterieur haben sich enorm verbessert. Einfacher sind diese "Produkte" jedoch für "Otto Normalverbraucher" nicht geworden. Aber auch die Möglichkeiten der Fortbildung von Pferd und Reiter sind vielfältiger als früher. Es wird getanzt, geklickert, gewedelt, gespielt und geflüstert was das Zeug hält.

Meine ersten Kandarenstunden hatte ich beim alten Mechlem Senior in Pulling. Das waren sehr lehrreiche Zeiten und ich sparte damals MItte der 70iger mir alles vom Mund ab, damit ich da reiten konnte. Als ich dann 1980 mein erstes Pferd Nicki erwarb, begannen 10 Jahre im Landesleistungszentrum in Ansbach- gerade frisch erbaut, schallte der Zorn durch die Halle.

Als ich Gerd Heuschmann kennen lernte, stellte ich schnell fest, dass er unbeirrbar allen Anfeindungen zum trotz an seiner Linie festhält und klar und deutlich seine Meinung sagt.Es war mir sofort klar, dass er und Jean-Claude Dysli auf einer Wellenlänge lagen. Mein Gefühl sagte mir, obwohl ihre Ansätze verschieden waren, ihr Ziel war ein gemeinsames. Und so kam es auf meine Initiative und der Organisation von Isabella Sonntag zum Treffen der beiden in Schwaiganger. Und 2012 trafen sich die beiden innerhalb der Veranstaltungsreihe „Der Roundpen im Viereck“ in Riem wieder. Unterstützt von Bernd Hackl war es ein wunderbarer Tag und ein unvergesslicher Augenblick.

Bernd Hackl kannte ich schon als jungen Kerl, als er bei Brian Turnbull war. Meine erste Erinnerung an ihn war, als er Mitte der 90iger einen Hengst von Hermann Buhl bei Pferd International vorstellte. Der war nur am Schreien, und ich konnte mir nicht vorstellen, das man dieses Pferd an diesem Tag überhaupt irgendwie für sich gewinnen konnte. Aber Bernd war nur die Ruhe selbst, oder zumindest tat er so. Und letztendlich klappte es. Bernd war von Anfang an und all die Jahre auf dem Westernplatz in Riem dabei. 

Meinen ersten Kurs beim "Altmeister des Westernreitens" belegte ich 1991 und es folgten noch viele. Ich persönlich würde nie behauptet, ich sei mit Jean-Claude Dysli befreundet gewesen, auch wenn er es mir in einer persönlichen Widmung in seinem Buch sogar schriftlich "bestätigt" hat. Aber sowas ist nicht wichtig, es sind nur Zeilen auf Papier. Wichtig ist, er bleibt in meinem Herzen. Ich denke, wirkliche Freunde hatte jemand, der so prominent war wie er, nur ganz wenige. Aber uns hat schon all die Jahre etwas miteinander verbunden; durch meine langjährige Organisation des Westernplatzes auf der „Pferd International“ versuchten wir beide, den Menschen pferdegerechtes Reiten näher zu bringen.